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Sie nennen es "Ikea-Hacking".Junge Designer verpassen den Möbeln des schwedischen Einrichters mit frischen Farben und grellen Bezügen eine neue Note.Ganz billig ist das Tuning für Billy und Expedit nicht.Freitag, 21.03.2014 06:48 Uhr Drucken Nutzungsrechte Feedback Kommentieren München - Schon mit fünf Jahren war der Besuch bei Ikea für Marilen Hoffstaedter das Größte.Die Liebe zu den schlichten Schweden-Möbeln hielt auch noch im Studium, doch die angehende Architektin vermisste das Besondere: "Alle Wohnungen unserer Freunde waren mit Ikea ausgestattet - und alle sahen gleich aus."Also bekam das Billy in ihrer Bude bunte Leisten, für ihre Bilderrahmen bastelte sie Passepartouts und nähte ausgefallene Bezüge für ihr Sofa."Viele meiner Freunde sagten: Das ist so cool, mach doch was draus."2011 gründete die Münchnerin Saustark Design.Über ihren Online-Laden verkauft sie seitdem Bezüge für 125 unterschiedliche Ikea-Möbel, rund hundert Stoffe hat sie im Angebot.
Dazu Möbelfüße, die wie abstrakte Plastiken anmuten."Manche verkaufen Hüllen nur für Apple-Produkte, es gibt Tuning-Läden extra für BMW.Wir machen das Gleiche für Ikea."Damit sind Hoffstaedter und ihre fünf Mitarbeiter nicht die einzigen: Professionelles "Ikea-Hacking" ist im Trend.Mykea aus Amsterdam etwa verkauft Design-Aufkleber für Schränke, Regale, Betten und Tische.Die Schweden von Prettypegs haben sich auf Füße und Griffe spezialisiert, New Swedish Design aus Potsdam baut Möbel-Add-Ons, mit denen man Billy in ein Schuh- und Expedit in ein Weinregal verwandeln kann.möbel reparatur frankfurtDie Norm-Möbel sind ein Graus für Einrichtungsindividualisten Es gibt wenige Marken, die so hell strahlen, dass gleich eine ganze Schar von Unternehmer mit speziell auf sie abgestimmten Produkten um sie kreist.gebrauchte möbel in münchen zu verschenken
Ikea hat dieses Potential, gerade in Deutschland.Von Klippan aus sehen die Deutschen fern, sie sitzen auf Ivar, um von Norden zu essen und lümmeln sich danach zum Lesen auf Poäng.Deutschland ist der wichtigste Markt für die Schweden, noch vor den USA.Jeden siebten Euro setzte der Weltkonzern 2013 hier um.Dass Ikea in Massen produziert und verkauft, hält die Preise niedrig.Für Einrichtungsindividualisten sind die Norm-Möbel ein Graus, für Hoffstaedter dagegen ein riesiger Markt: "In jedem zweiten Haushalt", so schätzt sie, "steht ein Sofa, das man aufpeppen kann."möbel dortmund westenhellwegAnfangs verkaufte sie einen Bezug in zwei Monaten, inzwischen lässt sie die Stoffe in Polen zusammennähen und verschickt jeden Monat rund 300 Bezüge.mobel ndhIkea selbst beobachtet die Möbel-Tuner wohlwollend.alte mobel verkaufen freiburg
"Unsere Kunden haben Ikea-Möbel schon immer ihren Wünschen angepasst.Warum sollte man daraus nicht auch ein Geschäft machen?", sagt Sprecherin Sabine Nold.Lediglich mit der Garantie könne es Probleme geben: Wenn eine Verschönerung ein Möbelstück stark verändere, entfalle sie unter Umständen.Zudem haben die Verschönerungen ihren Preis: Wer seinen 280-Euro-Sessel in einen Bezug von Saustark Design kleiden will, muss je nach Stoff noch einmal rund die Hälfte des Preises drauflegen.mobel buss oldenburg fruhstuckBei den Wettbewerbern ist es ähnlich: Die Mykea-Aufkleber für die Malm-Kommode kostet fast so viel wie das Möbelstück selbst, beim Billig-Beistelltisch Lack ist die Verschönerung sogar teurer als das Produkt selbst.möbelladen berlin kreuzbergDas ist anderen Tunern aber auch nicht fremd: Es soll Autos geben, bei denen die neuen Leichtmetallfelgen mehr wert sind als der Rest des Wagens.möbel prospekte düsseldorf
(11.12.2013) (20.11.2013) (14.10.2013) (30.09.2013) (29.09.2008) Ikea Start-ups in Deutschland Start-ups Marken Alle Themenseiten © SPIEGEL ONLINE 2014 Alle Rechte vorbehalten Vervielfältigung nur mit Genehmigung der SPIEGELnet GmbHDemocratic Design - Ikea - MünchenIch bin bauhausgeschädigt Teilen: Besitzen Sie privat ein Ikea-Möbel?möbelgeschäfte kanton aargauFlorian Hufnagl: Ich habe ein ganz klassisches Stück: ein schwarzes Billy-Bücherregal.Ich brauche Bücherregale, weil ich Bücher liebe, und deshalb wollte ich ein anständiges, praktisches und preiswertes Regal.Und haben Sie es auch selber aufgebaut?Ja, und ich besitze es schon seit meiner Studentenzeit.Es begleitet mich bis zum heutigen Tag und hat mehrere Umzüge überlebt.Ein Regal muss funktionieren, und das tut es.Aber warum sind Ikea-Möbel jetzt auch museumsreif?Für mich muss Gestaltung nicht teuer sein.
Design ist Gestaltung für den Menschen, und für Menschen müssen die Dinge auch erreichbar sein, also bezahlbar.Es wird natürlich bei dem einen oder anderen Möbelstück einen Wiedererkennungswert geben, aber den gibt es auch bei Fahrzeugen und Braun-Radios.Das hat man beim Design immer.Aber wir erzählen eine sehr spannende Geschichte über inzwischen 60 Jahre Ikea.Und alle Exponate zusammenzutragen, war gar nicht mal so einfach, weil es bei einem Unternehmen, das in den vergangenen Jahren ein derart dynamisches Wachstum hatte, gar nicht so eine intensive Auseinandersetzung mit der Historie gibt.Einige Exponate hatte Ikea gar nicht in seinem Archiv.Wir haben aber selber eine ganze Reihe von Stücken schon seit den achtziger Jahren in unserem Haus.In den vergangenen 20 Jahren haben wir konsequent Objekte von Ikea in unsere Sammlung aufgenommen.Welche Stücke werden ausgestellt?In einem normalen Ikea-Einrichtungshaus sind rund 10 000 Produkte ausgestellt.Vom Textil, über das Glas zum Metall, zum Möbel und zum Kinderspielzeug zeigen wir mit rund 150 Exponaten praktisch alle Dinge des täglichen Lebens in ihrer ganzen Bandbreite.
Gibt es besonders teure oder preiswerte Objekte darunter?Ich habe hier keine Ausstellung mit Weltrekordpreisen.Allerdings sind die frühen Stücke mittlerweile selten.Wie immer beim Design, steht nach Ablauf der Funktion oder der Benutzbarkeit, in einer modernen Konsum- und Massengesellschaft die Schredderanlage oder der Wertstoffhof.Wir stellen hier viele Dinge aus, die es man sonst gar nicht mehr findet.Werden Ikea-Möbel, die mal in einer großen Auflage hergestellt wurden und heute selten sind, wertvoll?Das ist das Thema und das Schicksal von Design seit vielen Jahrzehnten.Je mehr Dinge verschwunden sind, desto teurer wird es .So werden aus Fahrzeugen irgendwann Oldtimer.Das kann auch bei einigen Ikea-Stücken passieren.Ist Ikea heute Popkultur?Als Ikea in der Sechszigern und Siebzigern nach Deutschland kam, gab es dort ein ganz spezifisches, junges studentisches Publikum, das eben auch die Wohnwelten anders haben wollte, als sie es von ihren Eltern kannten.Das gilt aber nicht nur für Ikea, das gilt auch für Kunststoffmöbel.
Und mittlerweile sind sogar die alten Ikea-Kataloge sehr selten geworden.Das kann natürlich zu einem Kultstatus führen.Diesen Kult macht ja immer die nachfolgende Generation.Ich kann mir schon vorstellen, dass jemand ein Ikea-Objekt aus den Sechszigern und Siebzigern kultig findet.Also sind "Museen" und "Massenware" kein Widerspruch?Nein, definitiv nicht, sonst wäre "Museum" und "Bauhaus" auch ein Widerspruch.Wir sind im 90.Das Bauhaus hat es versucht, ist aber daran leider gescheitert, die Menschen zu erreichen.Das ist das Thema von Gestaltung.Und erreicht Ikea die Menschen?Dem Anspruch des "Democratic Designs", den sie vor rund 15 Jahren so formuliert haben, werden sie gerecht.Aber dass Gestaltung nicht teuer sein muss, ist auch keine neue Idee, das gab es schon in den zwanziger Jahren.Das ist auch ein Anspruch, der aus der Geistesgeschichte kommt.Hier geht es nicht nur ums Produkt, sondern um die geistige Idee, die hinter dem Produkt steht.Das Produkt kann nur auf einer geistigen und gestalterischen Idee basieren.
Und was verbinden Sie als Designexperte mit der Marke Ikea?Was ist für Sie das Interessante am "Democratic Design"?Mit der Marke verbinde ich wenig.Ich verbinde mit der Idee von Ikea eine ganze Menge.Hier ist eine geistreiche Geschäftsidee erfolgreiche Wirklichkeit geworden: dass man auch gestaltete Dinge wirklich unter die Menschen bringen kann.Ein wie auch immer geartetes Möbelstück kann allein durch seine Gestaltung ein Minimum an Platz einnehmen, man kann es leicht transportieren und selber aufbauen.Das ist eine der tragenden Ideen von Ikea, und das findet sich übrigens auch schon im 19. Jahrhundert bei Thonet.Man konnte auf einem Kubikmeter 36 Thonet-Stühle transportieren.Die Zusammenführung dieser tragenden Idee hat mich interessiert.Welche geistigen Strömungen und Stile haben das Ikea-Design in den vergangenen 60 Jahren beeinflusst?Wer die Ausstellung anschaut, wird sicher zwei ganz klassische Wurzeln sehen.Das eine ist die traditionelle skandinavische Linie und das andere ist, was ich "Scandinavian Modern" nennen würde, eine Linie, die auf dem hellen Birkenholz beruht.
Das ist etwas, was man bei Ikea sehr häufig findet.Der nachwachsende Rohstoff ist bei Ikea natürlich bis heute ein Thema.Wenn ein Unternehmen so breit aufgestellt ist, dann muss es auf die vielfältigen Wünsche seiner Kunden reagieren.Was mich interessiert, sind aber die Basics.Gehen Funktionalität und Design miteinander einher?Ich bin eigentlich wie alle im Design bauhausgeschädigt, da darf schon noch ein bisschen Freude und Emotion dabei sein und nicht nur bloße Funktionalität.Das passiert, bei Ikea ganz klar, beispielsweise über das helle Birkenholz.Das ist typisch skandinavisch.Wie ist schließlich die Idee entstanden, eine Ausstellung nur mit Ikea-Möbeln zusammenzustellen?In Zeiten, in denen die Globalisierung ein Thema ist, in Zeiten, in denen wir fragen müssen, wie gehen wir eigentlich mit unseren Ressourcen um, und in Zeiten, in denen viele Menschen fragen, was können wir uns eigentlich leisten, ist es beim Thema Möbel, interessant sich mal Ikea anzuschauen.Vor eineinhalb Jahren habe ich dann bei Ikea Deutschland angefragt.
Der Ikea-Gründer Ingvar Kamprad ist ja auch als Pfennigfuchser bekannt.Ist damit auch eine Sparmentalität, frei nach dem Motto "Geiz ist geil" im Museum angekommen?Es geht uns um die Frage nach der Gestaltung und nach dem, was es kostet.Und diese Gedanken wird sich jeder vernünftige Mensch machen, ob es bei einem Möbelstück ist, oder beim Essen.Die Frage ist: Was kriege ich für wie viel, zu welchen Bedingungen und zu welcher Qualität?Das ist weit weg von "Geiz ist geil", das ist nicht unsere Fragestellung.Und was ist nun das Erfolgsgeheimnis von Ikea?Es gibt international, soweit ich weiß, kein Pendant.Die Idee hinter Ikea hat so gut funktioniert, weil sie mit aller Konsequenz durchgezogen wurde.Ikea hat ein anderes, ein junges Publikum angesprochen, auch junge Familien.Dahinter steckt auch ganz klar ein sozialer Aspekt.Kinder und junge Leute wurden ernst genommen und nicht stehen gelassen, indem man sagte: Sie können sich die Eiche sowieso nicht leisten."Democratic Design - Ikea" Termin: 3. April bis 7. Juli, in der Neuen Sammlung, The International Design Museum Munichhttp://www.die-neue-sammlung.de/z/deindex.htm Mehr zum Thema auf art-magazin.de Kölsche Kamellen Er brennt für das Design Blecherne Provokation Newsletter Große Kunst, Ausstellungen und Debatten - hier bleiben Sie auf dem Laufenden!