möbel napoleon iii

"Man spottet über meine Baubesessenheit.Aber ich bekenne mich gern zu dieser Besessenheit, die so vielen Unglücklichen Brot gibt.Mein Vergnügen besteht nicht darin, das Gold in meinen Schatullen zu betrachten, sondern es auszugeben."So lautete das Bekenntnis der Marquise de Pompadour, als sie 1753, natürlich mit dem Geld des Königs Ludwig XV., über das sie nahezu unbegrenzt verfügen konnte, das Hôtel d’Evreux kaufte.Gut zwanzig Jahre vorher hatte es der Graf d’Evreux, ein hochadliger Hagestolz, mit dem angeheirateten Geld einer Bankierstochter erbaut, die er als Gatte nie um ihre Unschuld brachte, dagegen konsequent bis zum eigenen Ruin ihre Mitgift in den Bau des neuen Palais investierte und dort mit Lebedamen durchbrachte.Durch diese bizarre Ehe war der Prachtbau in der Rue du Faubourg Saint-Honoré Nr. 110 in die Welt gekommen.Die Pariser warfen mit Steinen Madame de Pompadour ließ das dreistöckige Gebäude mit seinen ausgreifenden Seitenflügeln, seinem den rechteckigen Hof schützenden Einfahrtsportal und seinem weitläufigen Park mit dem ganzen Raffinement des Rokoko versehen, das noch heute seinen Glanz garantiert.
Doch sie wurde dort nicht glücklich, denn ihre einzige Tochter Alexandrine, die im nahen Nonnenkloster der Auferstehung erzogen werden sollte, starb plötzlich, und das Parkgelände, das sie per Dekret des Königs bis in die Avenue der Champs-Elysées hatte erweitern lassen, erregte den Zorn der Pariser, die ihre Promenade bedroht sahen.möbel dresden elbeparkSie klebten an den Zaun das Plakat "Wohnsitz der Hure des Königs", und als Handwerker erschienen, um das vergrößerte Gelände durch eine Mauer zu sichern, wurden sie mit Steinwürfen vertrieben.möbel kurs zürichMadame de Pompadour hatte früh die Lust an ihrem Luxuspalais verloren, aber nach ihrem Tod dauerte es nicht weniger als ein Jahr, bis die Möbel und alle Kostbarkeiten versteigert waren.design möbel outlet nrw
Sie fanden nicht zuletzt in Wagenladungen ihren Weg von Paris nach Potsdam, zu Friedrich dem Großen, der die stolze Geliebte des Königs vergeblich zu bestechen versucht und vielfach beleidigt hatte, sich aber bei allem Geiz vor ihrem erlesenen Geschmack verneigte, der die politischen Feinde aufs Engste verband.bnp mobelEine Prinzessin gab den noblen Namen Wiederholt wechselte der Prachtbau den Eigentümer – auf den feinsinnigen Bankier Nicolas Beaujou, der diskret die hohen Rechnungen von Marie Antoinette beglich, folgte eine Cousine Ludwigs XVI., die Prinzessin Bathilde, die das Palais zum Zentrum spiritistischer Séancen mit dem Zeremonienmeister Franz Anton Mesmer machte.mobel koln flammeIhr Verdienst war es, das heutige Präsidenten-Palais mit einem noblen Namen zu versehen – Elysée-Bourbon.mobel neu ulm eroffnung
Der Name der Hintertür wertete den Bau damit auch nominell auf, setzte sich die Bezeichnung "Elysische Gefilde" (Champs-Élysées) doch zunehmend gegen den alten Namen "Grande Allée du Roule" für die verlängerte Gerade durch, die vom Louvre durch die Tuileriengärten nach Westen verlief.möbel münchen höffnerAuf die Gefilde ewiger Seligkeit wollten die Witwen von Paris ihre verstorbenen Gatten entrückt wissen, während sie selbst sich auf der parallel verlaufenden "Allee der Seufzer" (Allée des soupirs) – heute Avenue Gabriel – neuen Ehekandidaten präsentieren konnten, was während des Trauerjahrs innerhalb der Stadtmauern verboten war.möbel t5 multivanNapoleon wohnte im Elysée Nur langsam tauchte der Elysée, nun vom Zusatznamen Bourbon befreit, aus den Revolutionswirren auf, musste aber eine strapaziöse Periode als Ballsaal, Eisverkaufssalon und Spielhölle absolvieren, bis Napoléon I. sich den Bau reservierte, womit er zum Elysée-Napoléon aufstieg.gebrauchte möbel flohmarkt berlin
Damit begann seine Epoche der großen Politik.Hier erlebte der Kaiser 1809 den Gipfel seiner Macht als Herr über Europa, im Winter in ehelicher Idylle zurückgezogen mit Joséphine, die er jedoch unter beider Tränen ins nahe Rueil-Malmaison komplimentieren musste, um die österreichische Erzherzogin Marie-Luise als neue Gemahlin zu empfangen.Sie sollte seine Dynastie sichern und tat es mit der Geburt des Königs von Rom wenigstens biologisch, was ihm selbst politisch nicht gelang.Denn von hier brach er 1812 nach Russland auf – der erste Schritt des Niedergangs.Den letzten musste er 1814 ebenfalls hier vollziehen, denn er unterschrieb, nach einer letzten Promenade des Bedenkens durch den Park, seine erste Abdankung.Der Tisch aus Florentiner Marmor, an dem er sie unterzeichnete, findet sich noch heute im Elysée.Das Siegel der Kommune rettete den Bau Nach der Rückkehr der Bourbonen auf den Lilienthron spielte das Palais lange nur eine Nebenrolle, denn erst Napoléon III.ließ es in kaiserlichem Glanz auferstehen – allerdings nur als Versteck für seine Rendezvous mit schnell wechselnden Damen.
Nicht nur die Kaiserin Eugénie, die ewig misstrauische Spanierin, machte dem Versteckspiel ein Ende, auch die Kommunarden, die 1870/71 das von den Deutschen belagerte Paris in einen kommunistischen Idealstaat à la Rousseau und Marx verwandeln wollten, hatten weder Zeit noch Sinn für eine neue Nutzung.Der traditionsreiche Bau wäre wohl wie die Tuilerien und das Rathaus ein Flammenopfer der neuen Revolution geworden, hätte nicht ein kühner Inspekteur des Palais, sein Name war Monsieur de Gourlet, listig alle Türen mit dem Siegel der Kommune versehen und zur Sicherheit sogar die kostbaren Möbel im Innern.Danach, seit 1871, konnte der Elysée-Palast bis heute seine neue Funktion erfüllen – Sitz, wenn auch nicht immer Wohnsitz des Präsidenten der französischen Republik.Der Erste, der betagte und spartanische Adolphe Thiers, zudem ein renommierter Historiker, beließ es bei sparsamen Empfängen – es gab nur dünn mit Butter bestrichene Brotschnitten und trockene, wie sicher überliefert ist, sehr trockene Kuchen.
Ein Präsident starb in dem Palast Die heute bis Nummer 22 reichende Kette der Elysée-Herren – eine Frau in diesem höchsten Amt des Staates ist bis auf Weiteres undenkbar – weist höchst gegensätzliche Charaktere auf, aber wenige Hausherren hatten politischem Einfluss; die Vierte Republik ließ ihnen nur die möglichst glanzvolle Repräsentation.Félix Faure, der 1895 in den Elysée-Palast gewählt wurde, verdient jedoch eine gewisse Aufmerksamkeit – er wurde seinem Beinamen "Félix le bel" (Felix der Schöne) durch zahlreiche Eroberungen voll gerecht, bis deren letzte zugleich seinen Untergang einschloss.Er starb nicht nur in den Armen von Madame Marguerite Steinheil, sondern auch im Elysée-Palast.Der auf den Schreckensschrei der Geliebten hin ins Präsidentenkabinett stürzende Sekretär Louis Le Gall dürfte die erste und auch authentische Nahaufnahme geliefert haben – sich sogar in der Distanz der dritten Person sehend."Félix Faure verlor bereits das Bewusstsein, während Madame Steinheil, in wahnsinniger Angst auf dem Kanapee hingesunken, in Ohnmacht fiel … Der Arzt des Elysée eilte dem Präsidenten zu Hilfe, und sie (Madame Steinheil), kaum bekleidet, flüchtete eilig, in der Hast ihr Korsett vergessend, das Monsieur Le Gall wie eine Reliquie aufgehoben hat."
Natürlich meldeten die Pariser Journale am nächsten Tag, dass "der Präsident in den Armen der Präsidentin dahingeschieden ist"."Dies Haus ist zu bürgerlich" In den beiden Weltkriegen hatten die Staatspräsidenten nur geringen Anteil an den dramatischen politischen Entwicklungen.Erst mit de Gaulle zog die hohe Politik wieder in den Elysée-Palast ein, und umgehend bekundete der neue Staatspräsident seine Verachtung für das prachtvolle Gebäude: "Dies Haus ist zu bürgerlich, Geist weht dort keinesfalls …" Aber er machte den alten Palast zum neuen Machtzentrum, auch wenn er die Mühe, Frankreich zu regieren, offen eingestand: "Wie wollen Sie, dass man ein Land regiert, in dem es 324 Käsesorten gibt?"Er tat es trotzdem, obgleich er das Telefon ebenfalls verachtete und wenig benutzte – ebenso verhielt er sich zu seinen Ministern, mit denen gemeinsam auf einem Foto zu erscheinen er stets ablehnte.Zum Hochmut des Präsidenten gesellte sich die Prüderie seiner Gemahlin, die ihrerseits sich weigerte, Damen mit tiefem Dekolleté und – noch gravierender – Geschiedene zu empfangen.
Mitterand verbot das Tragen von Jeans Derlei Selbstbeschränkungen legte sich das Ehepaar Pompidou nicht auf.Sie sammelte mit sicherem Geschmack modernste Kunst, und er betrieb die verspätete Industrialisierung Frankreichs – die Projekte des schnellen Zugs TGV und des Airbus, der Ariane-Rakete und des Überschallflugzeug Concorde.Auch sein Nachfolger Valéry Giscard d’Estaing, der übrigens zum Wohnen seine Privatadresse dem Élysée vorzog, wollte der Nation politisch frische Luft verschaffen, indem er 1977 den Präsidenten-Palast erstmals den Parisern zum freien Zutritt öffnete.Mochte dieser Staatspräsident das Protokoll im Elysée lockern, sein Nachfolger François Mitterrand liebte das monarchistische Mobiliar und verbot, dass auch der Geringste der 600 Personen, die täglich im Elysée tätig sind, sich in Jeans zeigte.Statuarisch wie der Sonnenkönig schritt der Sozialist einher.Die größte Macht des französischen Staatspräsidenten aber bleibt heute unsichtbar, wenigstens für das Volk, das ihn gewählt hat.
In der Tiefe des Elysée-Palasts ist sie verborgen, und es war Giscard d’Estaing, der sie dort versteckt hat – die Kommandozentrale über die Atombombe "Force de frappe".Die wahre Macht ist unsichtbar Zu den grandiosen Aporien der modernen Politik zählt die bizarre Übergabe der Macht von Präsident zu Präsident im Elysée-Palast.Eine schwarze Limousine mit dem neuen Hausherrn fährt in den Hof, die in den Farben der Trikolore gekleidete Garde républicaine salutiert, Musik, Tusch, der scheidende Präsident begrüßt seinen Nachfolger, beide ziehen sich zurück – Stille und Bewegungslosigkeit für mehr als eine halbe Stunde, denn im Keller übergibt und erklärt der alte dem neuen Präsidenten den Geheimcode des Atomschlags.Dann tauchen die beiden Herren wieder auf, Tusch, Säbelrasseln, Abfahrt des alten Präsidenten in derselben Limousine.Zurück bleibt, wo sie war und bis auf Weiteres bleiben wird, die neue, die wahre, die militärische Macht Frankreichs, unsichtbar, aber drohend präsent in der Tiefe des alten Elysée-Palastes.